1886, Briefe 655–784
743. An Franziska Nietzsche in Naumburg (Fragment)
Sils-Maria den 8. Sept. 1886.
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— Du hast mir noch nicht geschrieben, daß Du die 75 Pfennige welche ich Dir für den Naumburger Zahnarzt gegeben habe, demselben eingehändigt hast. Es war für Zahnpulver. —
— Wenn die Druckerei gut von Statten geht, denke ich kurz nach der Mitte des Monats mich auf den Weg zu machen, hinunter ans Meer, bei Genua. Nur soll es noch sehr heiß dort sein. Herr Lanzky will mich empfangen: hätte ich nur etwas Vergnügen und Unterhaltung von diesem braven Menschen, da er mir keine Belehrung giebt! Ich fürchte mich auch vor Nizza in dieser Hinsicht: Himmel, was mich bisher die Menschen gelangweilt haben, und welche gute Miene habe ich dabei noch gemacht! — —
— Unsre Briefe haben sich gekreuzt. Meinen herzlichsten Dank, meine alte gute Mutter: Ein Brieflein hierher wird mich gerade noch erreichen.
In Liebe Dein Fritz
— Könntest Du nicht im Herbst (vielleicht zur Feier meines Geburtstags?) ein schönes Weintrauben-Kistchen an Herrn und Frau E. W. Fritzsch in Leipzig schicken? Königsstrasse 6. Sie sind aus Lützen; und F<ritzsch> hat doch ein großes Vertrauen zu mir bewiesen. —