1887, Briefe 785–968
946. An Constantin Georg Naumann in Leipzig
Nizza (France) pension de Genève Montag. <8. November 1887>
Geehrtester Herr Verleger,
endlich komme ich dazu, die Angelegenheiten des neuen Buches mit Ihnen zu besprechen. Zuerst die Preisfrage: wie viel soll es kosten? Mein Vorschlag ist 3 Mark, vorbehalten natürlich die entsprechenden Modificationen des Preises für die Buchhändler. Doch hörte ich gerne erst Ihr Urtheil. Mein Hauptwunsch bei dieser Veröffentlichung ist, etwas damit zum Besten meiner früheren Litteratur zu erreichen: nämlich dazu einzuladen, dieselbe zu lesen und ernst zu nehmen. Wenn Sie glauben, daß dem Vertriebe der Schrift ein noch niedrigerer Preis (zb. 2 Mark) günstig sein möchte, so bin ich damit auch zufrieden. — Die zweite ist die, an welche Zeitschriften und Zeitungen Redaktionsexemplare zu versenden sind, dem Charakter und Titel der Schrift entsprechend an so wenig Zeitungen als möglich; dagegen an die philosophischen Fachzeitschriften. Die Blätter, welche vom „Jenseits“ Besprechungen von einigem Gehalte gebracht haben, sollen auch dies Buch erhalten (zb. der „Bund“, die Nationalzeitung, Nord und Süd, litt. Centralblatt)
Bei einer etwaigen Ankündigung des Buchs bitte ich auf den Punkt aufmerksam zu machen, daß diese Streitschrift in einer nothwendigen Beziehung zu „Jenseits von Gut und Böse“ steht, zu dessen Ergänzung und Verdeutlichung.
Was die Freiexemplare betrifft: so bitte ich folgende Personen damit zu bedenken (es wäre mir erwünscht, wenn auf jedes dieser Exemplare rechts oben ein kleiner rother bedruckter Streifen Papier geklebt würde, wie ich es mehrfach schon gesehn habe, des Inhalts (lateinische Lettern):
Im Auftrage des Herrn Verfassers
hochachtungsvoll überreicht von
C. G. Naumann
oder ähnlich!
1
Frau Dr. Elisabeth Förster
per adr. Monsieur le docteur Bernard Förster
Paraguay
Amérique de Sud
Asuncion
2
Dem Oberbibliothekar Dr. Sieber
Basel (Schweiz)
zugleich mit einem Exemplar von Jenseits von G<ut> und B<öse>
3
Monsieur le professeur Monod
Versailles (France)
villa Amiel
zugleich mit einem Exemplar von Jenseits von G<ut> und B<öse>
4
Herrn Prof. Dr. Jakob Burckhardt
Basel (Schweiz
5
Herrn Prof. Dr. Overbeck
Basel (Schweiz)
6
Herrn Geheimrath Prof. Dr. Rohde
Heidelberg
7
Herrn Prof. Dr. Schönberg
Tübingen
8
Monsieur le docteur Hippolyte Taine
Menthon, lac d’Annecy Haute Savoie (France)
9
Dem Freiherrn Carl von Gersdorff
auf Ostrichen, Altseidenberg (Schlesien)
10
Herrn Dr. Johannes Brahms
Baden-Baden Hôtel zum Bären
11
Herrn Dr. Karl Fuchs
Danzig
12
Herrn Professor Dr. Deussen
Berlin W Kurfürstenstraßendamm 142
13
Dem Baron Herrn Dr. Hans von Bülow
z. Z. in Hamburg
14
Herrn Prof. Dr. Schaarschmidt, Bonn (am Rhein)
15
Herrn Dr. Rudolf Kleinpaul
Leipzig-Gohlis Bismarckstr. 11
16
Herrn Hofrath Prof. Dr. Heinze
Leipzig
17
Herrn Professor Dr. Wundt, Leipzig
18
Herrn Reichsgerichtsrath Dr. Wiener, Leipzig
19
Herrn Professor Dr. Ribbeck, Leipzig
20
Herrn Professor Dr. Windisch, Leipzig
21
Herrn Professor Dr. Wachsmuth, Leipzig
22
Herrn Professor Dr. Leuckart, Leipzig
23
Herrn Professor Dr. Binding, Leipzig
24
Dem Geheimrath Prof. Dr Helmholz
Berlin
25
Monsieur le professeur Charles Vogt
Genève (Suisse)
26
Herrn Professor Dr. Du Bois-Reymond
Berlin, v. Wilhelmsstr. 15
27
Herrn Professor Dr. Ernst Mach
Prag II Weinberggasse 3
Ergebenst
Ihr Dr Nietzsche