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1875, Briefe 412–495
489. An Gustav Krug in Bonn
Basel den 27 Sept 1875.
Mein geliebter Freund, mit den herzlichsten Glück- und Segenswünschen begleite ich das Ereigniss, mit dessen Meldung Du mich heute so angenehm überrascht hast.
Möge Dir ein guter Sohn und uns Allen ein tüchtiger Mitmensch in diesem Kinde geboren sein. „Edel sei der Mensch, hülfreich und gut“ — mit diesem hoffnungsvollen Grusse wollen wir ihm an der Schwelle des Lebens begegnen.
Ich freue mich, dass es Deiner lieben Frau gut geht und dass Du das Glück dieses Ereignisses nicht mit schweren Sorgen zu erkaufen hast.
Behalte mich lieb und sei herzlich gegrüsst
von mir und meiner
Schwester, die seit
August mit mir zusammen lebt und eine eigne Haushaltung mir eingerichtet hat.
Treulich Dein
Fr. Nietzsche.