1875, Briefe 412–495
429. An Marie Baumgartner in Lörrach
<Basel, 23. Februar 1875>Dienstag.
Verehrte Frau
da kommt der Zettel wieder zurück — nein, was für Mühe Ihnen aus dieser Arbeit erwächst! Und wie wenig ich im Stande bin, Ihnen etwas davon abzunehmen! Ich bedauere beides oft genug, auch heute wieder recht lebhaft, als der Zettel ankam. —
Mit den sprachlichen Vorschlägen bin ich fast immer einverstanden, ein paar Worte, von mir dazwischen geschrieben, seien Ihrer Prüfung empfohlen. Nur den Teufel müssen wir jedenfalls austreiben; es kommt eine Färbung in den Gedanken, sobald wir diabolique sagen, in der ich mein armes „dämonisch“ gar nicht wieder erkenne. Es giebt nun einmal gute Dämonen, und Faust war von einem solchen besessen. — Wollen Sie über diese Stelle vielleicht einmal Adolf anfragen? Ich möchte es, nur damit Sie mein hartnäckiges Widerstreben verzeihen. — Sonst noch keine Nachrichten. —
In Eile. Mit den herzlichen Grüssen Ihres
ergebensten F. Nietzsche