1885, Briefe 568–654
633. An Franz Overbeck in Basel (Postkarte)
<Leipzig, 7. Oktober 1885>
Lieber Freund, eben eintreffende Nachrichten über den Fall Schmeitzner (schlimme Nachrichten, bei denen es mir schwer wird, mich nicht erbittern zu lassen) geben so viel Klarheit, daß ich jetzt hier kein Geld mehr zu erwarten habe: so bestimmt ich darauf rechnen durfte und gerechnet habe (die Bezahlung für den Druck des Z<arathustra> 4 (c. 100 Thaler), eine Buchhändler-Abrechnung mit Lorentz und endlich diese ganze nordische Reise!) Für diesen 1. Oktober als Schmeitznerschen Zahlungstermin war auch der Verkauf des ganzen Sch<meitzner> Verlags an einen Redakteur und Verleger Erlecke in Chemnitz und Leipzig anberaumt; die Copie des Contracts ist in meinen Händen. Nun aber höre ich, daß auch daraus nichts wird! — Widemann’s Vater ist Sch<meitzner>s Advokat. — Sende mir, bitte, nach Leipzig, was von Geld jetzt für mich flüssig wird.
Treulich Dein N.
Ich vergaß gestern mich Deiner verehrten Frau zu empfehlen.