1885, Briefe 568–654
631a. An Franz Overbeck in Basel (Entwurf)
<Leipzig, vermutlich 6. Oktober 1885>
Ein Gruß aus Leipzig, das wird Dir unerwartet kommen! Aber es zog mich diesen Herbst unwiderstehlich noch einmal nach Deutschland, so sehr auch meine Gesundheit protestirte, weil es vielleicht die letzte Möglichkeit war, um M<utter> und Schw<ester> noch einmal zusammen zu treffen<.> Dies ist denn geschehen, und es that mir, bei der Spärlichkeit von menschl<ichen> Beziehungen, die ich jetzt noch aufrecht erhalten will, unbeschreiblich wohl — und wehe. Meinen Schwager H<er>rn Dr F<örster> habe ich noch nicht zu sehen bekommen, — in einem gewissen Sinne paßte es mir trefflich gerade s o. Er ist in Westphahlen, redet und reitet abwechselnd auf seinen zwei Pferden, Antisemitismus und Paraguay und wird dasselbe noch einmal im November für Sachsen thun. Ein Buch der Resultate seines 2 1/2jährigen Aufenthalts in P<araguay> erscheint in Kürze.