1869, Briefe 1–633
620. An Wilhelm Vischer (-Bilfinger) in Basel
<Leipzig, 13. Februar 1869>
Hochverehrtester Herr Professor,
sehr glücklich über den empfangenen Brief, beeile ich mich, Ihnen definitive Auskunft über die Vorlesungen zu geben die ich im Sommersemester zu halten gesonnen bin.
Publ. also und zweistündig „Quellenkunde der griechischen Literaturgeschichte“
Priv. und vierstündig „die Fragmente der griechischen Lyriker“
Natürlich kann ich erst an Ort und Stelle erfahren, welche Tage<s>stunde für diese Vorlesungen schicklich und bequem ist: wie ich ebenfalls erst nach einer eingehenden Rücksprache mit Ihnen mir erlauben werde, die Objekte der Seminararbeiten zu bezeichnen.
Ich freue mich auf meine Ankunft in Basel und werde mit warmem Herzen einen Mann begrüßen, der mir dem Unbekannten ein so muthiges Vertraun und eine so hülfreiche Theilnahme entgegengebracht hat.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr dankbarster
Friedrich Nietzsche.