1871, Briefe 118–182a
155. An Franziska Nietzsche in Altendammbach
Basel 15 Sept. 71.
Hier, meine liebe Mutter, folgen die versprochnen Genauigkeiten über meine Abreise.
Mittwoch den 27 Sept. Abends verlasse ich Basel und bin demnach etwa um 5 Uhr Nachmittags am Donnerstag in Naumburg, zusammen mit Lisbeth, mit der ich in Frankfurt zusammentreffe. Also müßtest Du doch ein paar Tage eher unser Naumburger Heimwesen aufsuchen, nicht wahr?
Habe besten Dank für Deinen ausführlichen Brief, aus dem ich auch entnehme, wie gern Du wieder nach Naumburg zurückkehren wirst. Inzwischen wirst Du jedenfalls unsre beiderseitigen Briefe, aus Wiesbaden und Basel, empfangen haben und von Deinen Beunruhigungen befreit sein. Der Postverkehr nach Altendammbach scheint nicht sehr pünktlich und rasch zu sein.
Für die Reise werde ich mich so warm wie möglich einrichten. Die Nächte sind schon recht kalt.
Frau Vischer hat sich über den Empfang Deines Briefes außerordentlich gefreut: ich war gestern Abend bei ihr.
Inzwischen ist Romundt bei mir zu Besuch gewesen. Es hat ihm sehr in Basel gefallen, wie allen meinen Gästen.
Ich denke alle meine Freunde in einer Reihenfolge zu sehen. Falls nur Rohde nach Leipzig kommt!
Nun lebe recht, recht wohl! Wie freue ich mich auf unser Wiedersehen!
Grüße unsre Verwandten herzlich von mir!
Dein alter Sohn.