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1873, Briefe 287–338a
331. An Erwin Rohde in Kiel
<Basel, 22. November 1873>Samstag.
Aber lieber guter Freund, welcher Brief und welche Gedanken! Ai herrjeses! Gar nichts richtig, auch nicht die Spur! Gesinnung unerschütterlich, in Ewigkeit, Amen. Freundschafts-hymnus zu Ende componirt und immer in mir fortklingend.
Über die Bayreuther Dinge dachte ich, müsstest Du durch alle Zeitungen seit 2 Wochen Nachricht haben. Hierbei folgt der Aufruf (von dem ich mir leider nicht viel verspreche —) Noch etwas, was mir heute ich weiss nicht woher zugeschickt wird und worin ich erfahre dass mein Mahnruf eine Kapuzinerpredigt ist.
Und nun sei doch nicht mehr böse! Liebster Freund!
In aller Eile, sehr consternirt und unschuldig wie ein junges Kalb
Dein Freund.
Nein, was man nicht erlebt!