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1873, Briefe 287–338a
289a. An Charlotte Kestner in Basel.
<Basel, 20. Januar 1873>
Verehrtes Fräulein
es geht, wie ich Ihnen mit herzlichem Dank für Ihre Frage melden muss, besser, wenn auch nicht so gut als es bei schönem Wetter gehen würde. Ein tüchtige, aber ganz trivial-gemeine Erkältung sitzt in meinen Gliedern und weicht langweilig langsam, auch den Kopf umschleiernd und mich zur Unthätigkeit verurtheilend.
Kann ich erst wieder in’s Freie, so springe ich auch zu Ihnen, um Ihnen wieder die Verehrung zu bezeugen, die, gesund oder krank, für Sie empfindet.
Ihr
ergebenster Diener
Friedrich Nietzsche