1876, Briefe 496–584
573. An Franz Overbeck in Basel
<Sorrent,> 6 Dez. 1876
Lieber getreuer Freund, es ist mir, nach einem Aufblitzen eines besseren Zustandes, wieder so schlecht, so anhaltend schlecht ergangen, dass ich noch gar nicht zu hoffen wage. Die äusseren Bedingungen zum Gesundwerden sind alle bei einander, und es muss dabei etwas heraus kommen nicht wahr? Aber Geduld ist nöthig. Ich danke Dir herzlich für Deine Briefe, so wenig ich auch darauf antworten kann. Wolzogen habe ich eine durch meine Gesundheit bedingte Zusicherung gemacht, dass er einmal etwas bekommt. Aber der Sinn seines Unterfangens ist nicht der unserige; wir dürfen uns wahrlich nicht mit den Herren Plüddemann und Consorten verwechseln und vermengen. —
Die Familie Finocchietti ist mit Gersdorff’s Werbung einverstanden. — Geld erbitte ich mir in der besprochnen Form einer Posteinzahlung. Ich weiss nicht, wie viel ich bekomme; sende mir zunächst 1000 fr davon.
Den Kaufmannschen Courszettel will ich nicht. — Was sagt man über Gerlach’s Nachfolge?
Wir haben viel Voltaire gelesen: jetzt ist Mainländer an der Reihe.
Dir und Deiner lieben Frau
die herzlichsten Grüsse der Freundschaft.
F N.