1880, Briefe 1–73
23. An Franz Overbeck in Basel (Postkarte)
<Venedig, 11. April 1880>
Der Werthbrief kam glücklich und billigst <10 ct.> in meine Hände, schönsten Dank! Lieber Freund, wir hatten wochenlanges Regenwetter und Scirocco. — Meine Wohnung ist 22 Fuß hoch und ruhig, wie am Ende der Welt. Ich denke mit großem Vergnügen an den deutsch werdenden St. B<euve> (Wollt Ihr eine komische Travestie seiner Art, so lest Balzac, les caprices de Claudine) Weißt Du vielleicht, wo meine Bände Stendhal sind? Du schriebst mir einmal von einem Bücherverzeichniß. Bitte, abonnire für mich in der Buchhandlung Festersens auf das wöchentl<ich> erscheinende Verzeichniß neuer Bücher, das man mir früher zusandte. Doch will ich es immer vierteljährlich haben, den ersten Band von diesem Jahre also jetzt. Kös<elitz>’s Adresse>. K<öselitz> empfiehlt sich, er hat viel zu thun, wir sehen uns erst den Abend, er liest Stifter vor.
Dein Fr N.