1861, Briefe 202–291
255. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, Mitte August 1861>
Sonntag war es sehr hübsch.
12 ½ Mitt, 28 Grad Reaum.
Liebe Mamma.
Ich habe so eben die Kiste nebst deinem lieben Brief erhalten; die Hitze ist unerträglich, etwa 26 Grad im Schatten, mindestens. Und offenbar kommt heute noch ein Gewitter.
Es ist schrecklich, ich möchte in meinen Tuchsachen fast zerbraten. Schicke nur die weißen Hosen, so bald es nur irgend geht, mir wieder. Man kommt sonst um.
Von Wilhelm habe ich gestern einen ungeheuren Brief aus Tegernsee bekommen, worüber ich mich sehr freute; sie kommen diese Woche noch wieder. Meinen Brief mag Lisbeth Wilhelm mit dem bezeichneten Paquet übergeben.
Gestern war Hr. Pastor Schenk eine halbe Stunde da; er läßt schön grüßen.
Prof. Buddensieg geht es etwas besser, als Sonntag. — Mehr kann ich beim besten Willen nicht schreiben. Ich erwarte sehr einige Erfrischungen, denn die Hitze ist zu gräßlich.
Viele Grüße an Eli!
Dein Fritz.