1861, Briefe 202–291
215. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, Ende Februar 1861>
Liebe Mamma!
So bin ich denn glücklich wieder in Pforta angelangt. Es war sehr hübsch, daß mich Wilhelm und Gustav begleiteten; wir haben uns sehr hübsch zusammen unterhalten. Heute morgen habe ich mich dem Hr. Dr. vorgestellt; heute Mittag will ich zu Prof. Buddensieg. — Meine Kopfschmerzen sind nur ein paar mal wiedergekehrt; es wird schon gehn. Ich habe freilich sehr viel nachzuholen. Schicke mir nur ja alles. Habe ich vielleicht sonst noch was zu Hause gelassen? — Grüße Lisbeth viel mal von mir!
Adieu!
Es war doch sehr hübsch in Naumburg!
— Ueber 4 Wochen bin ich längre Zeit wieder bei euch. Schreib mir doch ja vor Sonntag noch meheremale, damit wir ja nichts vergessen. —
Mit dem Arbeiten will es heute Morgen noch nicht recht gehn, die Kopfschmerzen haben sich auch wieder eingestellt. Ich muß mich allmählich daran gewöhnen.
Nun adieu! Liebe Mamma!
Dein FWN.
Braune I ist heute im Examen. Donnerstag will er zu euch kommen