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1870, Briefe 55–117
78. An Wilhelm Brambach in Freiburg (Fragment)
<Basel, 18. Mai 1870>
Werthester Herr College,
Ich bedanke mich zunächst bestens für Ihre letzte musikalisch-metrische Zusendung. Sie gefiel mir so gut und schien mir so beifallswürdig, daß ich sie sofort weiter adressirt habe, nämlich an Richard Wagner, der sich gern über die neuesten Standpunkte griechischer Metrik unterrichten möchte. Manches habe ich ihm schon erzählt, aber nie ist es mir gelungen, die Sachlage so durchsichtig darzustellen, wie es in Ihren „Streifzügen“ geschehen ist.
Anbei bekommen Sie mein Programm und als Einlage und Curiosität — eine von mir abgefasste Adresse auf Gerlach. Es war ein peinliches Stück Arbeit.
Schönstens dankend und
grüssend
Fr. Nietzsche.