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1870, Briefe 55–117
74. An Friedrich Ritschl in Leipzig
<Clarens au Basset, zweite Aprilhälfte 1870>
Verehrtester Herr Geheimrath,
auch so bin ich zufrieden.
Dies ist die eine Zeile, die Sie verlangen.
Hier ist alles blau blau blau warm warm warm, von früh bis Abends. Tinte und Feder aber versagen den Dienst. Ich habe schon oft gewünscht, dass Sie hier sein möchten, hier wo es nur eine Pflicht giebt, wie ein Murmelthier in der Sonne zu liegen.
Faul, aber treugesinnt
Friedr Nietzsche.
Pension Ketterer au Basset (Clarens)
Die Meinigen grüssen schönstens.