1878, Briefe 675–789a
786. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg
<Basel, 27. Dezember 1878>Freitag. —
Endlich hat die Post auch mich bedacht, und Eure lieben Gaben sind in meinen Händen. (Das Buch, das mich äußerst angenehm überraschte, kam viel früher) Aber es war gut so, denn bis jetzt gieng es mir ganz elend, von Sonntag an bis jetzt Anfall über Anfall.
Ihr seht, ich kann nicht schreiben, kaum mich bedanken. Später über das Einzelne der Gaben. Die Handschuhe für Nacht und Tag sehr erwünscht. Würste scheinen nach der ersten Probe (von der runden) herrlich, wie die hier so theuren Gothaer lange es nicht sind.
Ihr habt doch Montag meine Karte bekommen? Eure Freude über meine Sachen hat mich gerührt. — Baumgartn<ers> schenkten mir „Leopardi übersetzt von Heyse“, schön gebunden.
Ich habe Adolf, ebenso seine Mutter, und dann Frau Overbeck noch beschenkt. Den Kindern hier im Hause außerdem, was ich schrieb, einen magnetischen Blechfisch und ein dreiklingiges Taschenmesser.
Die neuen Strümpfe habe ich an. — Um Johnson, mein liebes Lama, bemühe Dich nicht zu sehr, und gieb vor allem nicht viel dafür aus (2—3 Franken, nicht mehr) Auf eigne Rechnung bitte ich, mir noch den ersten Band von Doehler’s Antoninen zu beschaffen und zu fragen, wann der dritte erscheint: aber es hat gar keine Eile. Sende das Buch, wenn einmal etwas Anderes zu senden ist.
Nehmt mit dem einzigen Wort „ich danke Euch von Herzen“ fürlieb. Es wird mir so schwer heute, zu schreiben.
Nur fort mit dem alten Jahr.
Euer F.