1878, Briefe 675–789a
752. An Franz Overbeck in Zürich (Postkarte)
Interlaken, Hôtel Unterseen, Dienstag. <3. September 1878>
Es geht vorwärts, aufwärts, nach langem Versuchen und Besinnen: Jetzt heißt es nur, mit Geduld und Consequenz bis Ende September fortfahren. Freilich muß ich dabei auf Zürich, auf Dich verzichten. Vor wem, liebster Freund, möchte ich mich jetzt lieber aussprechen als vor Dir, vor wem könnte ich es! Es geht Vieles in mir um. Das von Außen Kommende habe ich fast nur abzuwehren. Abscheuliche Briefe. W<agner>’s bitterböse unglückliche Polemik gegen mich im Augustheft der Bayr<euther> Bl<ätter> habe ich nun auch gelesen: es that mir wehe, aber nicht an der Stelle, wo W. wollte. — Gestern machte ich einen Rechnungsabschluß über die letzten Jahre und war glücklich dabei — ich habe in fünf, sechs wesentlichen Punkten mir Freiheit und Unabhängigkeit erobert, mit großen Opfern freilich. Nun muß die Gesundheit vorwärts, dann kommt auch wieder mehr Freude. Herzlich Dir und den Deinigen ergeben.
F.