1878, Briefe 675–789a
696. An Elisabeth Nietzsche in Basel (Postkarte)
<Baden-Baden, 16. März 1878>
Wann willst Du abreisen? — Also nicht nach Naumburg? Nun dann wird es eine curiose Existenz für mich abgeben; aber in der That, für Dich ist Wiesbaden wahrscheinlich angenehmer und ruhiger — und drei Wochen später kommen wir doch wieder zusammen! — Bitte, entschliesse Dich ganz nach Deiner Neigung. — Wetter winterlich, sehr! aber schön, und meinem Befinden nicht ungünstig. Ich gehe viel im schneeigen Tannenwalde spazieren; viele gute Wege. — Sende dem armen Br<enner> doch in meinem Namen wieder einige Orangen von der kleinen süssen Sorte, es ist Fieberkranken erlaubt zu essen. Ich weiss nicht recht, was ich wünschen soll — so wie ich ihn kenne. Nur kein lebenslängl<iches> Siechthum für ihn, wie er ist. An Kösel<itz> und Widem<ann> herzl<iche> Grüsse: ich hätte die kleinen Bleistiftvorschläge auf den letzten Bogen vermisst: sie sollten ja kein Bedenken zurückhalten, ich bin so dankbar dafür. — Overbeck’s das Beste.
In herzlicher Liebe und Treue der Deine.