1878, Briefe 675–789a
784. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Basel, 21. Dezember 1878>
Tiefer anhaltender Schnee-Winter um mich: wie ich ihn noch nie in Basel erlebte. Die St. Margarethen-Landschaft herrlich. Die Bäume brechen fast vor Schnee. Scheint mir gesund zu sein: die Woche ohne Anfall, alle Collegien gehalten, heute das letzte vor Weihnachten. — Frau Overbeck hat mir Quitten geschenkt, die Gute! — Mein Finger scheint, nach heutiger ärztlicher Besichtigung und Verbindung im Hospital, doch sich bessern zu wollen (zum ersten Male sah er besser aus) — Dienstag habe ich mit Frau Schwenck mein bescheidnes Kistchen an Euch erledigt. — Morgen gehen Overbecks fort. — Durch den Schnee werden viel Brief- und Paket-Verspätungen eintreten: also wartet nicht zu sehr auf Nachricht von mir. — Der Frau Bessiger gebe ich das Tuch, dem Manne Cigarren, dem Mädchen eine sehr hübsche Capouchon, dem Knaben einen halbseidnen Shawl und dann Zuckerdüten. (Die von N<aumburg> mitgebrachten Sachen verschenkte ich gleich damals) Nun, das Allerherzlichste an Euch meine Lieben!
Es denkt stets Eurer F. N.