1878, Briefe 675–789a
739. An Elisabeth Nietzsche in Naumburg
<Basel, Juli 1878>
Meine liebe Elisabeth
vor meiner Abreise an Dich noch eine Zeile. Es ging und geht mir miserabel, bei der unausstehlichen Basler Hitze, die alle Gesunden krank macht. Nun noch ein paar Tage! — Samstag und Sonntag war ich auf der Frohburg — ach wie heiß auch dort! Aber immerhin menschenmöglich. Zu Mittag 90 Personen am Tisch; ich aß weder zur Mittags- noch Abendtafel mit, aus den bekannten Gründen, froh daß mein Magen Milch und rohe Eier nicht verschmähte. — Hohenemsers sehr freundlich und erfreut. Die Frl. Kopp und die Andern senden Dir (heute auch noch einmal brieflich an mich) die „ergebensten Empfehlungen.“
Die verlangte Berechnung folgt anbei.
Das Hauskauf-Drama möge gut ablaufen, weder als Komödie noch als Tragödie. Aus der Ferne sieht es wie ein „bürgerliches Rührstück“ aus.
Von Dr Fuchs lange, sehr intelligente Briefe.
Rohde kommt definitiv nach Tübingen.
Die angenehmen Strümpfe sollen gleich mit in’s Gebirge. Ich danke allerschönstens, ebenso für die Plätzchen.
Unserer guten lieben Mutter herzliche Grüße. Ich gebe nächste Woche eine Notiz von meiner Reise
F. N. In Liebe