1862, Briefe 292–339
339. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg
<Pforta, Dezember 1862>
Zuerst meine Wünsche für Weihnachten.
I.
Byron, the Works compl. 5 vol.
Tauchnitz’s edition.
Etwa 2 Thl.
Bekanntlich werde ich mit dem neuen Jahre anfangen, Englisch zu treiben und dazu wird mir mein englischer Lieblingsdichter der größte Sporn sein.
II.
Horatii opera ed. Stallbaum
Prachtausgabe Tauchnitz.
Dieselbe Ausgabe wie mein Sophokles, die mir ungemein gefällt, auch für meine Augen sehr zweckmäßig ist. Sie wird nicht ganz 1 Thl. kosten.
Das sind meine Hauptwünsche. Noten will ich mir nicht mehr wünschen, da sie mir in der reichhalt. Domrichschen Leihbibliothek zu Gebote stehn. Wohl aber ist mir Notenpapier sehr erwünscht, das ich mir in meiner beliebten Façon ausbitte. Eine Haarbürste mangelt mir sodann. Das sind meine Wünsche, die ich Eurer geneigten Fürsorge empfohlen haben will.
Sonst habe ich heute nichts zu schreiben, als daß ich sehr viel zu arbeiten habe und daß ich der lieben Mamma herzlich völlige Beseitigung ihrer Heiserkeit wünsche. Schließlich bemerke ich, daß ich mich mopsmäßig auf Weihnachten freue
Fritz.